Vaginalband hilft Frauen mit Belastungsinkontinenz

NEW YORK (Reuters Health) ? Das Einsetzen eines spannungsfreien Vaginalbands (tension free vaginal tape, TVT) scheint eine sichere und wirksame Behandlungsmethode für Belastungsinkontinenz bei Frauen zu sein, berichten Wissenschaftler in der Oktober-Ausgabe des BJU International.

"Das Einbringen eines spannungsfreien Vaginalbands war der erste Eingriff, bei dem ein Band mittig unterhalb der Harnröhre angebracht wird, um Belastungsinkontinenz bei Frauen zu behandeln?, schreiben Dr. Hee Chang Jung und seine Kollegen vom Yeungnam University College of Medicine im koreanischen Daegu. ?Seit die erste Evidenz für die Wirksamkeit publiziert wurde, hat sich der TVT-Eingriff weit verbreitet, noch bevor mehr über die langfristige Wirksamkeit und Verträglichkeit bekannt war."

In einer retrospektiven Studie ermittelten die Forscher die langfristigen (> 7 Jahre) Ergebnisse von TVT-Eingriffen bei 364 konsekutiven Patientinnen (Durchschnittalter 50,7 Jahre) mit Belastungsinkontinenz. Die Eingriffe wurden zwischen März 1999 und März 2001 in drei koreanischen Kliniken durchgeführt. Von 306 dieser Frauen waren Daten zu erneuten Klinikbesuchen einen Monat, ein Jahr und sieben Jahre nach dem Eingriff vorhanden.

Der Hauptendpunkt nach sieben Jahren war die Heilung der Belastungsinkontinenz, die definiert war als Abwesenheit jeglicher Episoden unfreiwilligen Urinabgangs bei belastenden Aktivitäten sowie bei einem Belastungs-Hust-Test.

259 Frauen litten nicht länger an Belastungsinkontinenz (84,6 Prozent), bei 44 (14,4 Prozent) hatten sich die Symptome deutlich gebessert. Insgesamt waren 69,3 Patienten mit dem Ergebnis des Eingriffs zufrieden.

Je ausgeprägter die Belastungsinkontinenz war, desto geringer waren die Heilungsraten: 50 Prozent bei Grad-III-Symptomen, 83 Prozent bei Grad-II-Symptomen und 91 Prozent bei Grad-I-Symptomen (p < 0,001).

Eine multivariate Analyse identifizierte keine Risikofaktoren, die mit der Heilungsrate in Zusammenhang stehen. Der Harndrang war der einzige Faktor, der unabhängig mit der Patientenzufriedenheit assoziiert war (p = 0,008, Odds Ratio 2,45).

Insgesamt 71 Patientinnen (23,2 Prozent) wiesen beim Follow-up nach einem Monat Komplikationen auf. Bei der Nachuntersuchung nach sieben Jahren hatten nur acht Patientinnen (2,6 Prozent) Komplikationen, darunter De-novo-Harndrangsymptomatik bei zwei Frauen und Bandverschiebung bei sechs.

"Das Fehlen langfristiger Nebenwirkungen und hohe subjektive und objektive Erfolgsraten nach sieben Jahren, ohne unabhängige Prädiktoren für die langfristigen Heilungsraten, machen den TVT-Eingriff zu einem empfehlenswerten operativen Prozedur zur Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz?, schlussfolgern Dr. Jung und seine Kollegen. "

BJU Int 2009;104:1113-1117.