Anatomie
Wo ist die Prostata und wie ist sie aufgebaut?
Die Prostata befindet sich im Beckenbereich bei Männern. Direkt über ihr liegt die Harnblase, unterhalb ist die Beckenbodenmuskulatur. Durch die Prostata hindurch führt die Harnröhre. Durch diese wird der Urin von der Blase, durch die Prostata, bis hin zum Penis transportiert und schließlich ausgeschieden. Hinter der Prostata liegt ein Teil des Enddarms, der sogenannte Mastdarm.
Ein Blick auf die Anatomie der Prostata zeigt: Die Vorsteherdrüse ist von einer Bindegewebskapsel umschlossen, die aus elastischem Bindegewebe und glatten Muskelfasern besteht. Im Inneren der Prostata befinden sich ebenfalls viele glatte Muskelfasern, die sich bei einem Samenerguss zusammenziehen. An den Seiten und hinter der Prostata verlaufen wichtige Nerven und Blutgefäße in zwei Bündeln, die die Prostata und die umliegenden Gewebe versorgen.
Das Prostatagewebe lässt sich in 3 Schichten unterteilen:
- Die Mantelzone im Inneren der Prostata umschließt die Harnröhre im oberen Bereich.
- Durch die darum liegende Innenzone laufen die 2 Spritzkanälchen, ein paarig angelegter Gang von Samenbläschen, Samenleitern und Prostata.
- Den Hauptteil der Prostata macht die Außenzone aus, die die anderen beiden Schichten umschließt. Hier entstehen die meisten Prostatakarzinome.
Aufgaben
Die Funktionen der Prostata
Die Prostata erfüllt verschiedene Funktionen im männlichen Körper:
- Bildung eines für das Sperma wichtigen Sekrets: In der Prostata wird ein spezielles Sekret produziert. Dieses vermischt sich mit dem Sekret aus der Samenblase und den in den Hoden produzierten Samenzellen. Gemeinsam ergibt sich daraus die Spermienflüssigkeit. Das Prostatasekret und die darin enthaltenen Proteine sind essenziel für die Beweglichkeit der Spermien und somit auch für die Zeugungsfähigkeit.
- Verschluss der Harnröhre: Kommt es zum Samenerguss, verschließt die Prostata gemeinsam mit dem Blasenschließmuskel die Harnröhre in Richtung Blase, sodass keine Samenflüssigkeit in die Blase gelangt.
- Verschluss der Samenwege: Die Muskulatur der Innenzone verschließt beim Wasserlassen die Prostata, damit in diese kein Urin fließen kann.
- Beteiligung am Hormonstoffwechsel: Das männliche Sexualhormon Testosteron wird in der Prostata in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, eine biologisch aktive Form des Hormons, das dann im Körper wirken kann. DHT ist beispielsweise an der Ausbildung der Körperbehaarung beteiligt.
Beschwerden
Wenn die Prostata Probleme bereitet
Die meiste Zeit bleiben die Prostata und die Funktionen, die sie erfüllt, unbemerkt. Zum Thema wird sie in der Regel erst, wenn sich Symptome zeigen. Bei jungen Männern hat eine gesunde Prostata in etwa die Größe einer Kastanie. Im Laufe des Lebens wächst die Drüse bei vielen Männern an, was wiederum zu einer eingeengten Harnröhre und Problemen beim Wasserlassen führen kann. In diesem Fall ist von einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostata-Hyperplasie, kurz: BPH) die Rede. Bei mehr als jedem 4. Mann über 50 Jahren ist diese so ausgeprägt, dass eine Behandlung (beispielsweise mit Medikamenten, bei ausgeprägter Vergrößerung unter Umständen mit einer Operation) zur Linderung der Beschwerden notwendig ist.1
Weitere Ursachen für Probleme mit der Prostata können sein:
- Prostatitis: Dabei handelt es sich um eine Entzündung, die unter anderem entstehen kann, wenn Bakterien in die Prostata eindringen. Eine Prostatitis zeigt sich typischerweise durch Schmerzen, vor allem beim Urinieren. Ungefähr 15 Prozent aller Männer sind zumindest einmal im Leben davon betroffen.2 Eine Behandlung erfolgt häufig mit Schmerzmitteln und Antibiotika (bei bakterieller Infektion).
- Prostatasteine: Aus dem Sekret der Prostata können sich kleine Kalkablagerungen bilden, die sich in der Prostata ablagern. Meist bereiten sie keine Beschwerden, manchmal kommt es zu Schmerzen im Beckenbereich und/oder Problemen beim Wasserlassen. In diesem Fall ist eine medikamentöse Therapie oder operative Entfernung der Steine (als Teil der Behandlung einer Prostatavergrößerung) denkbar.
- Prostatakrebs: Bei Prostatakrebs entsteht ein bösartiger Tumor innerhalb der Prostata. Er stellt die häufigste Krebsform bei Männern in Deutschland dar.3 Symptome (zum Beispiel Blut im Urin oder starke Schmerzen) zeigen sich meist erst, wenn der Krebs sich ausgebreitet hat, beispielsweise auf die Harnröhre. Umso wichtiger ist es daher, ärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs wahrzunehmen.
Wichtig:
Glücklicherweise handelt es sich nicht immer um Krebs. Probleme der Prostata, etwa Beschwerden beim Wasserlassen, haben oft harmlose Ursachen (wie eine gutartige Vergrößerung). Zur Sicherheit sollten Sie bei anhaltenden Symptomen einen Arzt aufsuchen.
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Vorsorge
Prostata-Vorsorge: Was Sie wissen sollten
Um Veränderungen der Prostata frühzeitig zu erkennen, werden Untersuchungen zur Früherkennung angeboten. Darüber hinaus können Sie in Sachen Prostata-Vorsorge auch selbst aktiv werden und die Gesundheit Ihrer Prostata beeinflussen.
Früherkennungsuntersuchungen der Prostata auf einen Blick
Die Überlebenschancen bei Prostatakrebs sind hoch – unter der Voraussetzung, dass dieser früh erkannt wird. Gerade weil Prostatakrebs zu Beginn oft symptomlos bleibt, sind entsprechende Früherkennungsuntersuchungen wichtig. Folgende werden angeboten:
Besteht nach der Tastuntersuchung und einem PSA-Test der Verdacht auf Prostatakrebs, kommen weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz, wie ein transrektaler Ultraschall (bildgebendes Verfahren über den Enddarm, bei dem die Beschaffenheit der Prostata sichtbar wird) und das Entnehmen und Analysieren einer Gewebeprobe aus der Prostata (Prostatabiopsie). So lässt sich die Diagnose Prostatakrebs mit hoher Wahrscheinlichkeit stellen oder ausschließen.
Was Sie selbst für die Prostata-Vorsorge tun können
Der Begriff "Vorsorge" bezeichnet generell alle Maßnahmen, die dazu beitragen, eine Krankheit vorzubeugen. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie eine gesunde Prostata fördern:
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch (besonders rotes Fleisch) und setzen sie dafür lieber auf einen großen Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Gemüse.
- Versuchen Sie, eventuelles Übergewicht langfristig abzubauen. Haben Sie Normalgewicht, halten Sie dieses möglichst auch zukünftig.
- Bauen Sie reichlich Bewegung und regelmäßigen Sport in Ihren Alltag ein, um fit und aktiv zu bleiben.
- Trinken Sie Alkohol nur in geringen Mengen. Noch besser ist es für Ihren Körper, ganz darauf zu verzichten. Verzichten Sie ebenfalls auf den Konsum von (E-)Zigaretten.
Beachten Sie diese Aspekte und nehmen Sie die empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen wahr, tun Sie schon einiges in Sachen Vorsorge für Ihre Prostata. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, kann Ihr Arzt Sie individuell beraten.
FAQ
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Prostata
Die Prostata ist eine kleine Drüse im Körper des Mannes, die unter anderem ein für die Zeugungsfähigkeit essenzielles Sekret produziert und gleichfalls wichtige Funktionen beim Wasserlassen erfüllt.
In der Prostata wird ein Sekret hergestellt, dass ein wichtiger Bestandteil der Spermaflüssigkeit ist. Zudem zieht sich die Prostatamuskulatur bei einem Samenerguss zusammen und verschließt dabei die Harnröhre, sodass keine Samenflüssigkeit in die Blase gelangen kann.
Die Prostata sitzt im Becken des Mannes, oberhalb der Beckenbodenmuskulatur und unterhalb der Blase. Hinter ihr liegt der Mastdarm.
Die Prostata lässt sich mit dem Finger über den After ertasten. Die Tastuntersuchung zur Prostata-Vorsorge sollte aber von einem Arzt durchgeführt werden.
Typische Probleme der Prostata können häufiges Wasserlassen, ein Gefühl von Restharn oder auch Schmerzen beim Urinieren sein. Es ist aber auch möglich, dass sich bei einer Veränderung der Prostata keine Beschwerden zeigen.
Männer ab dem 45. Lebensjahr wird einmal jährlich das Abtasten der Prostata empfohlen. Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse. Bestehen Prostatakrebserkrankungen im nahen Verwandtenkreis, sollte die Tastuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr stattfinden.
Quellen
- 1 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Universitätsklinikum Köln, https://urologie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/gutartige-prostatavergroesserung/. Zugegriffen 28. Juni 2024
- 2 „Prostataentzündung (Prostatitis) – Symptome und Behandlungen“. Prostata Hilfe Deutschland, https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/prostataentzuendung-prostatitis. Zugegriffen 28.
- 3 „Prostatakrebs (Prostatakarzinom)“. Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum, https://www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs. Zugegriffen 28. Juni 2024.