Prostata: Aufbau, Funktion & Vorsorge

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine etwa 20 Gramm schwere Drüse, die zu den männlichen Geschlechtsorganen zählt. Lesen Sie hier, wo die Prostata ist, wann sie Probleme bereitet und was Sie zur Prostata-Vorsorge tun können.

Prostata: Mann mit Tablet vor warmem Hintergrund.

Anatomie

Wo ist die Prostata und wie ist sie aufgebaut?

Die Prostata befindet sich im Beckenbereich bei Männern. Direkt über ihr liegt die Harnblase, unterhalb ist die Beckenbodenmuskulatur. Durch die Prostata hindurch führt die Harnröhre. Durch diese wird der Urin von der Blase, durch die Prostata, bis hin zum Penis transportiert und schließlich ausgeschieden. Hinter der Prostata liegt ein Teil des Enddarms, der sogenannte Mastdarm.

Infografik veranschaulicht die Anatomie der Prostata.

Ein Blick auf die Anatomie der Prostata zeigt: Die Vorsteherdrüse ist von einer Bindegewebskapsel umschlossen, die aus elastischem Bindegewebe und glatten Muskelfasern besteht. Im Inneren der Prostata befinden sich ebenfalls viele glatte Muskelfasern, die sich bei einem Samenerguss zusammenziehen. An den Seiten und hinter der Prostata verlaufen wichtige Nerven und Blutgefäße in zwei Bündeln, die die Prostata und die umliegenden Gewebe versorgen.

Das Prostatagewebe lässt sich in 3 Schichten unterteilen:

  • Die Mantelzone im Inneren der Prostata umschließt die Harnröhre im oberen Bereich.
  • Durch die darum liegende Innenzone laufen die 2 Spritzkanälchen, ein paarig angelegter Gang von Samenbläschen, Samenleitern und Prostata.
  • Den Hauptteil der Prostata macht die Außenzone aus, die die anderen beiden Schichten umschließt. Hier entstehen die meisten Prostatakarzinome.

Aufgaben

Die Funktionen der Prostata

Die Prostata erfüllt verschiedene Funktionen im männlichen Körper:

  • Bildung  eines für das Sperma wichtigen Sekrets: In der Prostata wird ein spezielles Sekret produziert. Dieses vermischt sich mit dem Sekret aus der Samenblase und den in den Hoden produzierten Samenzellen. Gemeinsam ergibt sich daraus die Spermienflüssigkeit. Das Prostatasekret und die darin enthaltenen Proteine sind essenziel für die Beweglichkeit der Spermien und somit auch für die Zeugungsfähigkeit.
  • Verschluss der Harnröhre: Kommt es zum Samenerguss, verschließt die Prostata gemeinsam mit dem Blasenschließmuskel die Harnröhre in Richtung Blase, sodass keine Samenflüssigkeit in die Blase gelangt.
  • Verschluss der Samenwege: Die Muskulatur der Innenzone verschließt beim Wasserlassen die Prostata, damit in diese kein Urin fließen kann.
  • Beteiligung am Hormonstoffwechsel: Das männliche Sexualhormon Testosteron wird in der Prostata in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, eine biologisch aktive Form des Hormons, das dann im Körper wirken kann. DHT ist beispielsweise an der Ausbildung der Körperbehaarung beteiligt.

Beschwerden

Wenn die Prostata Probleme bereitet

Die meiste Zeit bleiben die Prostata und die Funktionen, die sie erfüllt, unbemerkt. Zum Thema wird sie in der Regel erst, wenn sich Symptome zeigen. Bei jungen Männern hat eine gesunde Prostata in etwa die Größe einer Kastanie. Im Laufe des Lebens wächst die Drüse bei vielen Männern an, was wiederum zu einer eingeengten Harnröhre und Problemen beim Wasserlassen führen kann. In diesem Fall ist von einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostata-Hyperplasie, kurz: BPH) die Rede. Bei mehr als jedem 4. Mann über 50 Jahren ist diese so ausgeprägt, dass eine Behandlung (beispielsweise mit Medikamenten, bei ausgeprägter Vergrößerung unter Umständen mit einer Operation) zur Linderung der Beschwerden notwendig ist.1

Zur Prostatavergrößerung

Weitere Ursachen für Probleme mit der Prostata können sein:

  • Prostatitis: Dabei handelt es sich um eine Entzündung, die unter anderem entstehen kann, wenn Bakterien in die Prostata eindringen. Eine Prostatitis zeigt sich typischerweise durch Schmerzen, vor allem beim Urinieren. Ungefähr 15 Prozent aller Männer sind zumindest einmal im Leben davon betroffen.2 Eine Behandlung erfolgt häufig mit Schmerzmitteln und Antibiotika (bei bakterieller Infektion).
  • Prostatasteine: Aus dem Sekret der Prostata können sich kleine Kalkablagerungen bilden, die sich in der Prostata ablagern. Meist bereiten sie keine Beschwerden, manchmal kommt es zu Schmerzen im Beckenbereich und/oder Problemen beim Wasserlassen. In diesem Fall ist eine medikamentöse Therapie oder operative Entfernung der Steine (als Teil der Behandlung einer Prostatavergrößerung) denkbar.
  • Prostatakrebs: Bei Prostatakrebs entsteht ein bösartiger Tumor innerhalb der Prostata. Er stellt die häufigste Krebsform bei Männern in Deutschland dar.3 Symptome (zum Beispiel Blut im Urin oder starke Schmerzen) zeigen sich meist erst, wenn der Krebs sich ausgebreitet hat, beispielsweise auf die Harnröhre. Umso wichtiger ist es daher, ärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs wahrzunehmen.

Wichtig:

Glücklicherweise handelt es sich nicht immer um Krebs. Probleme der Prostata, etwa Beschwerden beim Wasserlassen, haben oft harmlose Ursachen (wie eine gutartige Vergrößerung). Zur Sicherheit sollten Sie bei anhaltenden Symptomen einen Arzt aufsuchen.

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Vorsorge

Prostata-Vorsorge: Was Sie wissen sollten

Um Veränderungen der Prostata frühzeitig zu erkennen, werden Untersuchungen zur Früherkennung angeboten. Darüber hinaus können Sie in Sachen Prostata-Vorsorge auch selbst aktiv werden und die Gesundheit Ihrer Prostata beeinflussen.

Früherkennungsuntersuchungen der Prostata auf einen Blick

Die Überlebenschancen bei Prostatakrebs sind hoch – unter der Voraussetzung, dass dieser früh erkannt wird. Gerade weil Prostatakrebs zu Beginn oft symptomlos bleibt, sind entsprechende Früherkennungsuntersuchungen wichtig. Folgende werden angeboten:

  • Tastuntersuchung: Bei der digital-rektalen Untersuchung tastet ein Arzt über den After beginnend die Prostata vorsichtig mit dem Finger ab. Neben Auffälligkeiten an der Prostata (etwa eine Vergrößerung oder Knoten) können dabei auch eventuelle Veränderungen am Enddarm und After festgestellt werden, beispielsweise Schleimhautrisse. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Sekunden und ist in der Regel schmerzfrei. Die digital-rektale Untersuchung allein gilt jedoch als relativ ungenau, weswegen bei Auffälligkeiten anschließend ein PSA-Test zum Einsatz kommt. Die Tastuntersuchung wird bei Männern ab 45 Jahren einmal jährlich empfohlen. Die Kosten hierfür trägt die Krankenkasse. Besteht eine familiäre Vorbelastung (Prostatakrebserkrankungen im nahen Familienkreis), sollte die regelmäßige Tastuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr stattfinden.
  • PSA-Test: Dabei wird die Menge eines speziellen Eiweißes – des prostataspezifischen Antigens (PSA) – im Blut des untersuchten Mannes analysiert. Ist der Wert erhöht, kann das auf eine Prostatakrebserkrankung hinweisen. Da es auch andere Ursachen (zum Beispiel eine Prostataentzündung oder gutartige Vergrößerung) für einen erhöhten Messwert geben kann, ist dieser allein wenig aussagekräftig und es bedarf gegebenenfalls weiterer Untersuchungen. Der PSA-Test zählt zu den individuellen Gesundheitsleistungen und muss selbst bezahlt werden. Die Kosten für den Test und das ärztliche Gespräch liegen insgesamt bei etwa 25 bis 35 Euro. Wurde der PSA-Test im Nachgang nach einer Tastuntersuchung vom Arzt angeordnet, übernimmt die Krankenkasse die Kosten hierfür.
Für die Prostata-Vorsorge kann ein PSA-Test nützlich sein.

Besteht nach der Tastuntersuchung und einem PSA-Test der Verdacht auf Prostatakrebs, kommen weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz, wie ein transrektaler Ultraschall (bildgebendes Verfahren über den Enddarm, bei dem die Beschaffenheit der Prostata sichtbar wird) und das Entnehmen und Analysieren einer Gewebeprobe aus der Prostata (Prostatabiopsie). So lässt sich die Diagnose Prostatakrebs mit hoher Wahrscheinlichkeit stellen oder ausschließen.

Was Sie selbst für die Prostata-Vorsorge tun können

Der Begriff "Vorsorge" bezeichnet generell alle Maßnahmen, die dazu beitragen, eine Krankheit vorzubeugen. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie eine gesunde Prostata fördern:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch (besonders rotes Fleisch) und setzen sie dafür lieber auf einen großen Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Gemüse.
  • Versuchen Sie, eventuelles Übergewicht langfristig abzubauen. Haben Sie Normalgewicht, halten Sie dieses möglichst auch zukünftig.
  • Bauen Sie reichlich Bewegung und regelmäßigen Sport in Ihren Alltag ein, um fit und aktiv zu bleiben.
  • Trinken Sie Alkohol nur in geringen Mengen. Noch besser ist es für Ihren Körper, ganz darauf zu verzichten. Verzichten Sie ebenfalls auf den Konsum von (E-)Zigaretten.

Beachten Sie diese Aspekte und nehmen Sie die empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen wahr, tun Sie schon einiges in Sachen Vorsorge für Ihre Prostata. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, kann Ihr Arzt Sie individuell beraten.

FAQ

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Prostata

Die Prostata ist eine kleine Drüse im Körper des Mannes, die unter anderem ein für die Zeugungsfähigkeit essenzielles Sekret produziert und gleichfalls wichtige Funktionen beim Wasserlassen erfüllt.

In der Prostata wird ein Sekret hergestellt, dass ein wichtiger Bestandteil der Spermaflüssigkeit ist. Zudem zieht sich die Prostatamuskulatur bei einem Samenerguss zusammen und verschließt dabei die Harnröhre, sodass keine Samenflüssigkeit in die Blase gelangen kann.

Die Prostata sitzt im Becken des Mannes, oberhalb der Beckenbodenmuskulatur und unterhalb der Blase. Hinter ihr liegt der Mastdarm.

Die Prostata lässt sich mit dem Finger über den After ertasten. Die Tastuntersuchung zur Prostata-Vorsorge sollte aber von einem Arzt durchgeführt werden.

Typische Probleme der Prostata können häufiges Wasserlassen, ein Gefühl von Restharn oder auch Schmerzen beim Urinieren sein. Es ist aber auch möglich, dass sich bei einer Veränderung der Prostata keine Beschwerden zeigen.

Männer ab dem 45. Lebensjahr wird einmal jährlich das Abtasten der Prostata empfohlen. Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse. Bestehen Prostatakrebserkrankungen im nahen Verwandtenkreis, sollte die Tastuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr stattfinden.

Quellen

  • 1 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Universitätsklinikum Köln, https://urologie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/gutartige-prostatavergroesserung/. Zugegriffen 28. Juni 2024
  • 2 „Prostataentzündung (Prostatitis) – Symptome und Behandlungen“. Prostata Hilfe Deutschland, https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/prostataentzuendung-prostatitis. Zugegriffen 28.
  • 3 „Prostatakrebs (Prostatakarzinom)“. Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum, https://www.krebsinformationsdienst.de/prostatakrebs. Zugegriffen 28. Juni 2024. 

    Prostatakrebs

    • für Erwachsene

    Symptome zeigen sich bei Prostatakrebs meist erst, wenn der Tumor schon fortgeschritten ist. Daher ist Früherkennung das A und O. Lesen Sie hier alles, was Sie über die Krankheit wissen müssen.