Verdrängung, Enteignung, Neuanfang - Ausstellung Familienunternehmen in Ostdeutschland von 1945 bis heute
"Familienunternehmen bilden seit der Industrialisierung das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Was es für eine Volkswirtschaft bedeutet, wenn die oft über Generationen gewachsenen Familienunternehmen verdrängt oder enteignet werden, lässt sich am Beispiel der DDR lernen.
"Familienunternehmen bilden seit der Industrialisierung das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Was es für eine Volkswirtschaft bedeutet, wenn die oft über Generationen gewachsenen Familienunternehmen verdrängt oder enteignet werden, lässt sich am Beispiel der DDR lernen. Mit der von der SED-Führung initiierten Diskriminierung des Privateigentums, bis hin zur strafrechtlichen Verfolgung von Unternehmern und schlussendlich der vollständigen Verstaatlichung industrieller Familienunternehmen im Jahr 1972, wurde ein nachhaltiger wirtschaftlicher Schaden angerichtet. Erst nach der friedlichen Revolution der Ostdeutschen vom Herbst 1989 und der Wiederherstellung der Deutschen Einheit im Oktober 1990 konnte mit dem Neuaufbau des Mittelstands in den ostdeutschen Bundesländern begonnen werden. Dabei zeigte sich, dass dies eine Aufgabe ist, die nicht innerhalb weniger Jahre bewältigt werden kann." i
Die Ausstellung „Verdrängung, Enteignung, Neuanfang: Familienunternehmen in Ostdeutschland von 1945 bis heute" der Stiftung Familienunternehmen widmet sich dieser Thematik. Die gesellschaftspolitischen Umbrüche dieser Zeit und der beharrliche Gestaltungswille der Eigentümer und Unternehmer spiegeln sich in den Geschichten der vorgestellten Familienunternehmen wider, darunter auch die Geschichte der APOGEPHA Arzneimittel GmbH.
Die Ausstellung der Stiftung Familienunternehmen ist vom 11. Juni bis 24. Juli 2024 montags bis freitags, von 8:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet und im Lichthof des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zu besichtigen.
Für den Einlass ist die Vorlage eines Ausweisdokumentes erforderlich.
Die Ausstellung unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Rainer Karlsch (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin) wurde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der deutschen Einheit am 3. Oktober 2020 konzipiert. Sie beruht unter anderem auf Erkenntnissen aus der wirtschaftshistorischen Studie „industrielle Familienunternehmen in Ostdeutschland" von Dr. Rainer Karlsch und PD Dr. Michael Schäfer, die die Stiftung Familienunternehmen zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 herausgegeben hat.
Mehr Informationen erhalten Sie unter: Ausstellungseröffnung im Sächsischen Finanzministerium (familienunternehmen.de)