Neue Technik kann Strahlungsdosis bei CT-Urographie reduzieren

NEW YORK (Reuters Health) - Die CT-Urographie unter Verwendung eines geteilten Kontrastbolus - der zu einer synchronen Verstärkung der nephrographischen und der exkretorischen Phase führt - kann helfen, die bei der herkömmlichen CT-Urographie verwendete Strahlungsdosis zu reduzieren, berichten US-Wissenschaftler.

"Seit die CT-Urographie erstmals in den späten 1990ern ersonnen wurde, ist in der Literatur eine Vielzahl von Protokollen beschrieben worden", sagte Erstautor Dr. Lawrence C. Chow in einer Stellungnahme. "Die große Mehrheit dieser Protokolle bringt es mit sich, dass Patienten vor dem Kontrast und viele Male nach der Gabe des IV-Kontrastmittels gescannt werden." In der aktuellen Studie "wollten wir zeigen, dass eine ähnliche Untersuchung mit weniger Scan-Akquisitionen erreicht werden kann, indem ein Split-Bolus (zweizeitige Kontrastmittelapplikation) gegeben wird, ohne dass die Sensitivität geopfert wird", fügte er hinzu.

Wie in der Augustausgabe des American Journal of Roentgenology berichtet wird, evaluierten die Wissenschaftler von der Stanford University in Kalifornien die Split-Bolus Multidetektor-CT bei 327 Patienten, die zur Beurteilung einer schmerzlosen Hämaturie überwiesen worden waren. Die CT-Befunde wurden mit jenen verglichen, die bei der klinischen Nachbeobachtung und mit anderen Testmethoden, inklusive Zystoskopie und Biopsie, erhalten wurden. Die CT-Urographie mit der Split-Bolus-Technik detektierte alle Fälle eines Nierenzellkarzinoms wie auch alle Malignitäten, die Harnleiter und Nierenhohlsystem betrafen. Darüber hinaus detektierte die CT-Urographie neun zusätzliche Nierenneoplasmen, die auf weitere Evaluation warten.

Die CT-Urographie detektierte auch 14 von 19 Fällen eines Harnblasenkarzinoms. Diese Modalität identifizierte zudem mehrere kongenitale und erworbene Abnormalitäten des Harntrakts.

Beim Nachweis der nichtinfektiösen Zystitis erwies sich die CT-Urographie nicht als nützlich. Bei der CT-Urographie seien zwei falsch-positive Befunde für Uretertumoren und ein falschpositiver für Blasentumore aufgetreten, merken die Autoren an. Alles in allem war die CT-Urographie beim Nachweis von Tumoren des Nierenhohlsystems und der Harnleiter zu 100 Prozent sensitiv und zu 99 Prozent spezifisch. Die entsprechenden Werte für Blasentumoren betrugen 74 Prozent und 99 Prozent.

"Wir glauben, dass der Einsatz der CT-Urographie zu einer vereinfachten diagnostischen Evaluation bei Patienten mit schmerzloser Hämaturie führt und potentiell ersetzen kann, was zuvor zwei Untersuchungen erforderte: die traditionelle exkretorische Urographie plus CT, MR oder Ultraschall",
sagte Dr. Chow.

Quelle: Am J Roentgenol 2007;189:314-322.