BPH: Bei hohem Blutungsrisiko Laser-Vaporisation empfehlenswert

NEW YORK (Reuters Health) - Ist bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BHP) das Risiko für Blutungen erhöht, kann eine photoselektive Vaporisation (PVP) der Prostata eine sehr nützliche Behandlungsmethode sein.

Die PVP scheint "sehr sicher und effektiv" zu sein, wenn Gerinnungsstatus, Prostatagröße oder Komorbiditäten das Blutungsrisiko erhöhen, schrieb die federführende Autorin der Studie, Dr. Doreen E. Chung vom Mount Sinai Hospital in Chicago, in einer E-Mail an Reuters Health.

Aus Angst vor Blutungen würden Männer mit diesen Risikofaktoren häufig nicht für Elektrokauterisation, transurethrale Resektion der Prostata oder offene Prostatektomie in Betracht gezogen, schrieben Dr. Chung und ihre Kollegen am 24. Juli online im Journal of Urology.

Ihre Studie beschäftigte sich mit 162 Männern, deren symptomatische BPH mit photoselektiver Vaporisation behandelt worden war - mit einer Laser-Wellenlänge von 532 nm (532 nm PVP).

Das Prostatavolumen lag im Durchschnitt bei 91 Milligramm. Die meisten Männer (62%) nahmen Aspirin, 19 Prozent nahmen Warfarin, zwölf Prozent Clopidogrel und sieben Prozent nahmen zwei oder mehr Gerinnungshemmer.

In den Krankengeschichten fanden sich Myokardinfarkte bei 65 Prozent der Patienten und Herzrhythmusstörungen bei 23 Prozent. Der Median der American Society of Anesthesia (ASA)-Klasse lag bei 3 und der durchschnittliche Charlson-Komorbiditätsindex bei 5 (hohes 5-Jahres-Sterberisiko).

Der Median der Operationszeit lag bei 105 Minuten.

Die 30-Tage-Komplikationsrate lag bei neun Prozent. Zwei Patienten mit Harnverhaltung benötigten einen Katheter. Vier Patienten hatten Harnwegsinfektionen. Bei sechs Patienten traten mit Verzögerung Blutungen auf, die nach einer kontinuierlichen Blasenspülung verlangten; drei dieser Männer benötigten eine Bluttransfusion, einer musste erneut operiert werden.

Im Laufe des zweijährigen Follow-up musste bei drei Patienten eine erneute PVP durchgeführt werden. Bei keinem Patienten kam es zu Inkontinenz oder einer Harnröhrenstriktur. Der International Prostate Symptom Score, die maximale Flussrate und das Residualvolumen verbesserten sich signifikant.

Angesichts dieser positiven Ergebnisse rät Dr. Chung, dass "Urologen, die bei solchen Patienten minimal-invasive Eingriffe an der Prostata durchführen, eine PVP als Erstlinienbehandlung in Betracht ziehen sollten".

Quelle: The Journal of Urology, Volume 186, Issue 3, Pages 977-981