Blasenprobleme haben großen Einfluss auf eine Reihe von Lebensaspekten der Patienten

NEW YORK (Reuters Health) - Eine überaktive Blase hat beträchtlichen Einfluss auf die Lebensqualität, die Produktivität im Beruf, die Sexualität und das emotionale Wohlbefinden von Männern und Frauen: Das berichten Wissenschaftler aus den USA und aus Europa in der Juni-Ausgabe von BJU International.

Dr. Karin S. Coyne von der United BioSource Corporation in Bethesda, Maryland, und ihre Kollegen führten eine Sekundäranalyse von Daten aus einer Querschnittsstudie durch, die anhand telefonischer Befragungen von Patienten aus fünf Ländern erfolgte.

Die Wissenschaftlern stellten 1434 Personen mit einer überaktiven Blase und mit oder ohne Harnwegssymptome weitere 1434 Teilnehmer ohne überaktive Blase oder Belastungsinkontinenz gegenüber, die als Kontrollen dienten.

Die betroffenen Patienten gaben signifikant höhere Raten für chronische Obstipation, Asthma, Diabetes, erhöhten Blutdruck, Blasen- oder Prostatakrebs, neurologische Erkrankungen und Depression zu Protokoll. Es gab zudem zwischen den Patienten und den Kontrollpersonen signifikante Unterschiede in Bezug auf die angegebenen Symptome der unteren Harnwege.

Bei Unterteilung der Gruppe mit überaktiver Blase litten diejenigen, die zusätzlich Post-Miktions- und Blasenentleerungssymptome hatten, signifikant mehr unter ihren Symptomen als diejenigen aus den anderen Untergruppen.

Außerdem wiesen sie im Vergleich zu den anderen Subgruppen eine schlechtere Lebensqualität, höhere Depressionsraten und eine verminderte Zufriedenheit bei sexueller Aktivität auf.

Vor dem Hintergrund, dass diejenigen Patienten mit einer überaktiven Blase sowie jene mit anderen Symptomen der unteren Harnwege am stärksten betroffen waren, erklärte Dr. Coyne im Gespräch mit Reuters Health, dass "diese Leiden im Zusammenhang betrachtet werden sollten, um die Behandlungsoptionen zu maximieren und die Outcomes für den Patienten zu optimieren".

Quelle: BJU International 2008;101:1388-1395