Ich gehe in letzter Zeit tagsüber öfter zur Toilette, ca. acht bis neun Mal am Tag, was mich sehr belastet. Ist das "normal" oder sollte ich mich einem Arzt vorstellen und das Problem behandeln lassen?
Eine Miktionsfrequenz von bis zu acht Mal am Tag (24 Stunden) ist normal, es sei denn, das Wasserlassen ist mit starkem, nicht zu unterdrückendem Harndrang verbunden. In diesem Fall sprechen wir von einer überaktiven Blase. Sie sollten dann Ihren Arzt aufsuchen. Er kann die Symptome einer überaktiven Blase mit so genannten Blasenspasmolytika behandeln.
Mein Arzt hat mir zur Behandlung meiner Dranginkontinenz ein Medikament verschrieben. Ich vertrage das Medikament sehr gut, trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob es gut ist, es dauerhaft zu nehmen. Wann sollte man das Medikament absetzen?
Die medikamentöse Behandlung der Dranginkontinenz ist eine Dauertherapie. Bei Absetzen des Medikamentes treten die Beschwerden erneut auf. Nur in sehr seltenen Fällen tritt die Inkontinenz nach Absetzen nicht wieder auf. Da Sie das Medikament sehr gut vertragen, besteht keine Notwendigkeit, es abzusetzen. Sollten Sie sich jedoch trotzdem unsicher fühlen, können Sie - in Absprache mit Ihrem Arzt - einen Auslassversuch unternehmen. Treten die Inkontinenzsymptome wieder auf, sollten Sie das Medikament weiter einnehmen.
Ich bin 69 Jahre alt und leide seit einiger Zeit an Blasenschwäche. Muss ich mich in meinem Alter damit abfinden oder kann ich die Blasenschwäche behandeln lassen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die so genannte Blasenschwäche tritt im Alter häufiger auf. Wichtig ist herauszufinden, wann sie auftritt. Tritt der Urinverlust bei körperlicher Anstrengung, wie z. B. beim Niesen, Husten oder schwerem Heben auf, so spricht man von Belastungsinkontinenz. Bei der Dranginkontinenz dagegen verspüren die Betroffenen einen plötzlichen, nicht zu unterdrückenden Harndrang, schaffen es aber oft nicht mehr auf die Toilette. Es können auch beide Formen gleichzeitig vorliegen. Ihr Arzt wird durch die Anamnese herausfinden, welche Form der Inkontinenz bei Ihnen vorliegt und eine geeignete Behandlungsmöglichkeit finden. Für die Belastungsinkontinenz ist neben der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur eine Operation möglich. Die Dranginkontinenz wird dagegen hauptsächlich mit Medikamenten (Blasenspasmolytika) behandelt. Auf jeden Fall sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, er kann Ihnen helfen.
Ich leide seit einer Prostata-OP an Harninkontinenz. Was kann man dagegen tun?
Leider ist es häufig so, dass nach einer Prostata-Operation eine Harninkontinenz auftritt. Wichtig ist es, nach der Operation die Beckenbodenmuskulatur, z. B. durch Beckenbodentraining wieder zu stärken. Tritt auch starker, nicht zu unterdrückender Harndrang auf, so kann dieser mit Medikamenten (Blasenspasmolytika) behandelt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Inkontinenz, er wird die geeignete Therapie für Sie finden.