Aufbau und Funktion des Genitalsystems

Das Genitalsystem ist bei Frau und Mann unterschiedlich. Bei der Frau besteht es aus den Eierstöcken, den Eileitern, der Gebärmutter und der Scheide (Abb. 1). Beim Mann gehören die Hoden, die Nebenhoden, die Samenleiter, die Samenbläschen, die Prostata und der Penis dazu (Abb. 2).

In ihrer anatomisch korrekten Lage im kleinen Becken werden diese Organe durch Haltebänder und die Beckenbodenmuskulatur fixiert. Die Beckenbodenmuskulatur wird dabei durchbrochen von der Harnröhre und dem Enddarm sowie bei der Frau zusätzlich durch die Scheide.

Der weibliche Urogenitaltrakt, frontal

Das weibliche Genitalsystem

Das weibliche Genitalsystem besteht aus den Eierstöcken, den Eileitern, der Gebärmutter und der Scheide (Abb. 1).

Die Eier­stöcke sind paarig ange­legt. In ihnen reifen die bereits vor der Geburt gebil­deten Eizellen heran. Die Reifung der Eizellen findet in den sogenannten Eibläs­chen (Follikel) statt. Diese geben etwa alle 4 Wochen eine reife Eizelle in die Eileiter ab (Eisprung). Dies beginnt bei der Frau in einem Alter von etwa 11 – 15 Jahren und endet am Ende der Wech­sel­jahre (Meno­pause). Die Befruch­tung der reifen Eizelle findet dann im Eileiter statt.

Die Eileiter münden in die Gebär­mutter (Uterus), einem musku­lären Hohl­organ. Zwischen dem 14. und 21. Tag des Mens­trua­ti­ons­zy­klus beginnt unter hormo­nellem Einfluss die Ausbil­dung einer gut durch­blu­teten Schleim­haut als Voraus­set­zung für die Einnis­tung einer befruch­teten Eizelle. Die Gebär­mutter verschlankt sich nach unten zum Gebär­mut­ter­hals und endet mit dem Mutter­mund, der in die Scheide (Vagina) hinein­ragt.

Die Scheide ist eine musku­läre Röhre und dient als Geburts­kanal. Die Schei­den­öff­nung liegt unmit­telbar hinter der Harn­röhren­mün­dung und vor dem After. Die äußeren weib­li­chen Geschlechts­or­gane bestehen aus den inneren und äußeren Scham­lippen und dem Kitzler.

Der männliche Urogenitaltrakt, frontal

Das männliche Genitalsystem

Das männliche Genitalsystem besteht aus den Hoden, den Nebenhoden, den Samenleitern, den Samenbläschen, der Prostata und dem Penis (Abb. 2).

Die Hoden sind paarig angelegt. Sie entwickeln sich zunächst in der Bauhöhle und steigen erst kurz vor der Geburt in den Hodensack ab, der die Hoden schützt und warm hält. Die Hoden sind die männlichen Keimdrüsen, in ihnen werden die Spermien sowie das wichtigste männliche Sexualhormon, das Testosteron, gebildet. In den Nebenhoden reifen die Spermien voll heran und erlangen ihre Beweglichkeit.

Vom Hoden gelangen die Spermien über die Samenleiter in die Harnröhre. Die Samenleiter kreuzen dabei hinter der Harnblase die Harnleiter und führen durch die Prostata (Vorsteherdrüse). Bei der Ejakulation wird durch die Prostata und die Samenbläschen den Spermien Samenflüssigkeit beigefügt.

Die Prostata liegt unmit­telbar unter der Harn­blase am Blasen­aus­lass und umschließt den Anfangs­teil der Harn­röhre. Sie hat norma­ler­weise die Größe einer Kastanie. Bei einer gut- oder bösar­tigen Prosta­ta­ver­grö­ße­rung kann es durch Druck auf den Blasen­aus­lass oder die Harn­röhre zu Problemen beim Wasser­lassen kommen.

Die Harn­röhre durch­zieht den gesamten Penis und endet an dessen Spitze (Eichel), die von der Vorhaut umschlossen wird.

Im Penis liegen 3 Schwell­körper, die von einer Schütz­hülle umgeben sind und Blut­ka­vernen enthalten. Im erschlafften Zustand ist die Blut­zu­fuhr zu den Schwell­kör­pern auf ein Minimum redu­ziert. Während der sexu­ellen Erre­gung werden jedoch die Blut­ka­vernen der Schwell­körper sehr schnell mit Blut gefüllt, der Penis richtet sich auf und wird steif (Erek­tion).