Laservaporisation der Prostata kann die erektile Funktion beeinträchtigen

NEW YORK (Reuters Health) - Bei Männern mit benigner Prostatahyperplasie kann eine photoselektive Vaporisation der Prostata zu einer signifikanten Abnahme der erektilen Funktion führen, berichten französische Forscher.

Die Patienten in ihrer Kohorte behielten nach dem Eingriff zwar ihre sexuelle Funktion - aber nicht, wenn sie vorher eine normale erektile Funktion gehabt hatten. Bei diesen Männern hatte die photoselektive Vaporisation einen beträchtlichen nachteiligen Effekt auf die erektile Funktion.

"Erektile Dysfunktion kann nach einer photoselektiven Vaporisation der Prostata ein echtes Problem sein", sagte der federführende Autor Dr. Franck Bruyère in einer E-Mail an Reuters Health. "In unserer Studie zeigten wir einen signifikanten Einfluss der Laservaporisation der Prostata bei Männern mit einem präoperativ normalen International Index of Erectile Function (IIEF-5)-Score."

Wie sie am 6. Mai online in European Urology berichteten, beobachteten Bruyère und seine Kollegen vom Universitätsklinikum in Tours 149 Männer (medianes Alter 74 Jahre), die sich einer Prostata-Vaporisation mit dem GreenLight Laser (American Medical Systems) unterzogen. 39 hatten vor dem Eingriff eine normale erektile Funktion, was sich an einem IIEF-5-Score von 19 oder mehr zeigte.

Alle Patienten zeigten nach dem Eingriff eine signifikante Verbesserung der Harnwegsfunktion. Insgesamt waren die prä- und postoperativen IIEF-5-Scores - abgesehen von einer vorübergehenden Differenz nach einem Jahr - vergleichbar.

Teilgruppenanalysen nach sechs, zwölf und 24 Monaten zeigten jedoch, dass die erektile Funktion bei Männern mit normalen präoperativen Scores abnahm. Ihr mittlerer IIEF-5-Score fiel von präoperativ 22,0 auf 16,7 nach zwei Jahren.

Bruyère zufolge ist die photoselektive Vaporisation der Prostata für Männer, die Antikoagulanzien einnehmen oder an Komorbiditäten leiden, "weiterhin von großer Bedeutung". Er erklärte: "Wir planen nicht, den GreenLight-Laser jetzt seltener einzusetzen, aber wir werden die Patienten hinsichtlich dieser neuen Erkenntnisse beraten."

Quelle: European Urology, 6. Mai 2010.