Systemische Entzündungen stehen im Zusammenhang mit BPH-Risiko

NEW YORK (Reuters Health) - Systemische Entzündungsreaktionen könnten das Risiko für benigne Prostatahyperplasie (BPH) erhöhen, berichten Wissenschaftler in einer Onlineveröffentlichung des American Journal of Epidemiology.

Dr. Jeanette M. Schenk und ihre Kollegen vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Washington (Seattle) kamen zu diesem Ergebnis, nachdem sie die Daten von 9457 Männern ausgewertet hatten, die für den Placebo-Arm einer Studie rekrutiert wurden, die ein Medikament zur Prävention von Prostatakrebs testete.

Während der siebenjährigen Studiendauer entwickelten 676 Männer eine BPH. Die Autoren bezogen diese und 727 gleichaltrige Männer ohne BPH in ihre Untersuchungen ein.

Männer, deren Konzentration an Serum-C-reaktives Protein im höchsten Quartil lag, wiesen ein erhöhtes Risiko für BPH auf - verglichen mit Männern mit Werten im niedrigsten Quartil (adjustierte Hazard Ratio 1,40). Nach Abgleich mit dem Body-Mass-Index fiel die Hazard Ratio auf 1,30.

Darüber hinaus trugen die Männer mit dem geringsten Level an löslichem Tumornekrosefaktor-Rezeptor II ein signifikant erhöhtes Risiko, ebenso die mit hohen Interleukin 6-Konzentrationen. Diese Zusammenhänge konnten allerdings nur bei Männern unter 65 Jahren beobachtet werden.

Auch die Studienteilnehmer mit den höchsten Leveln an Tumornekrosefaktor Rezeptor I und Interferon-Gamma wiesen erhöhte Risiken auf, der Unterschied war aber nicht signifikant.

Daher, erläuterte Dr. Schenk gegenüber Reuters Health per E-Mail, "spielen Entzündungen eine Rolle bei der Entwicklung einer BHP. Das erklärt möglicherweise, warum Übergewicht das Risiko für BHP erhöht und betont die Notwendigkeit einer Medikation, die Entzündungen bekämpft, zur Vermeidung von BPH."

Quelle: American Journal of Epidemiology, Onlineveröffentlichung vom 8. Februar 2010